Entgegen des meist fremdbestimmten Klinikalltages ist der Patient stets unmittelbar und unter Berücksichtigung seiner Individualität am Verlauf der künstlerischen Therapie beteiligt. Nach Bedarf werden auch Angehörige in den Therapieprozess mit einbezogen. Die Betroffenen haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, mit welchem Medium sie künstlerisch arbeiten möchten. Durch genaues Beobachten und sensibles Erfragen und Erspüren kann der Therapeut individuell auf die Bedürfnisse der zu behandelnden Personen eingehen. Ebenso werden bei der Ausgestaltung der Therapiestunden der Gesundheitszustand und die aktuellen Gegebenheiten berücksichtigt.
Für die Patienten ist weder eine künstlerische Bildung noch Talent eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg der Therapie. So steht etwa bei der Kunsttherapie der Vorgang des Malens und nicht das Ergebnis im Vordergrund. Anders gesagt, gibt es in der künstlerischen Therapie kein „gut“ oder „schlecht“. Auch geht es nicht immer darum, dass die Patienten aktiv selbst etwas gestalten. Auch Handlungen wie etwa Nachmalen oder Musik hören können Teil einer künstlerischen Therapie sein.